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    Was ist guter Unterricht

    Was ist "Guter Unterricht"? - Das meinen aktive LehrerInnen:

    "Wenn man das Internet durchstöbert, findet man unzählige Seiten mit Ideen und Meinungen wie guter Unterricht aussehen soll. 
    Ich habe versucht persönlich für mich herauszufinden, was für mich guter Unterricht in einer landwirtschaftlichen Schule bedeutet und versucht in den folgenden Punkten zu erläutern.

    • Gutes Lernklima schaffen

    Ein/e Lehrer/in muss zu den Schüler/innen eine gewisse Beziehung und Vertrauen aufbauen. Humorvoll und authentisch zu sein fördert das Lernklima und steigert meiner Meinung nach das Interesse und Vertrauen der Schüler. Auch die Lernumgebung ist wichtig und beeinflusst den Lernerfolg.

    •   Individuelles Fördern

    Besonders in landwirtschaftlichen Fachschulen haben die Schüler/innen starke Leistungsdifferenzen. Ich sehe es als Herausforderung, eine Klasse nicht zu unterfordern und zu überfordern, daher ist es immer wichtig einfache Aufgaben für die schwächeren Schüler/innen und Zusatzaufgaben für fleißige Schüler/innen bereit zu stellen.

    •   Klare Strukturierung

    Der Unterricht soll klar gegliedert sein und als Lehrperson sollte man zu jedem Stundenbeginn die Lernziele/Kompetenzen und den Ablauf der Stunde bekannt geben.

    •   Praxisrelevanz

    Für mich ist es nicht nur wichtig, Schüler/innen Fachwissen zu vermitteln, sondern auch die Fähigkeit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Kompetenzen werden in der heutigen Zeit immer öfters genannt, und sind für mich unerlässlich.

    •   Methodenvielfalt

    Es gibt eine Unzahl an Methoden für den Unterricht und meiner Meinung nach sollten sie auch genutzt werden. Es gibt keine Theorie- oder Praxis-Einheit, die nicht methodisch aufbereitet werden kann, um den Lernerfolg und die Motivation der Schüler/innen zu fördern." 

    „Guter Unterricht“ nach der Meinung bekannter Pädagogen: ist subjektiv interpretierbar und kann je nach Unterrichtsfach, -situation oder einschätzender Person variieren.

    Laut Hilbert Meyer(2004) umfasst „Guter Unterricht“ folgende Merkmale:

    1. Klare Strukturierung des Unterrichts
    2. Hoher Anteil an echter Lernzeit
    3. Lernförderliches Klima
    4. Inhaltliche Klarheit
    5. Sinnstiftendes Kommunizieren
    6. Methodenvielfalt
    7. Individuelles Fördern
    8. Intelligentes Üben
    9. Transparente Leistungserwartungen
    10. Vorbereitete Umgebung

    Neben den Merkmalen von Hilbert Meyer werden auch oft die 10 Gütekriterien von Andreas Helmke (2010) zur Bewertung einer Unterrichtseinheit herangezogen:

    1. Klassenführung (Regeln/Normen, Zeitmanagement, Umgang mit Störungen
    2. lernförderliches Klima
    3. Motivierung
    4. Klarheit und Strukturiertheit
    5. Schülerorientierung
    6. Aktivierung
    7. Sicherung
    8. Wirkungsorientierung
    9. Passung/Umgang mit Heterogenität
    10. Methodenvielfalt

    Unterricht wird geplant und ist kein Zufallsprodukt.

    Auch offener Unterricht verläuft in geplanten Lehr- Lernarrangements und Lernumgebungen.
    Didaktische Grundsätze / Unterrichtsprinzipien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle!

    Unterricht und Unterrichtsplanung nach Klafki (1927-2016)

    Wolfgang Klafki ist einer der bekanntesten deutschen Erziehungswissenschaftler der Gegenwart.

    Didaktische Analyse nach Klafki (1964):

    Klafki verlangt in der Vorbereitung des Unterrichts u. a. die Beantwortung der Frage, welchen Wert der geplante Unterrichtsinhalt für die SchülerInnen hat.

    Hierzu hat Klafki fünf Leitlinien definiert:

    1. Exemplarische Bedeutung („Was können die SchülerInnen mit dem heute Gelernten anfangen?“): Wo steht dieser Inhalt im gesamten Fach? Wo in Verbindung mit anderen Fächern?
    2. Gegenwartsbedeutung („Was bedeutet es für die SchülerInnen heute?“): Welche Bedeutung hat der betreffende Inhalt im Leben der SchülerInnen, welche Bedeutung soll er - vom pädagogischen Gesichtspunkt aus gesehen - darin haben?
    3. Zukunftsbedeutung („Was wird der Inhalt für die SchülerInnen morgen bedeuten?“): Worin liegt die Bedeutung des Themas für die Zukunft der SchülerInnen?
    4. Struktur des Inhalts („Was ist die Struktur meines Inhalts?“): Reduktionsstrategie - Wie kann ich einen Überblick geben?
    5. Zugänglichkeit („Welche Methoden setze ich ein, welche Eselsbrücken gibt es?“): Welches sind die besonderen Fälle, Phänomene, Situationen, Versuche, die den jeweiligen Inhalt interessant, fragwürdig, zugänglich, begreiflich, anschaulich machen? Die zum selbstständigen Lernen anreizen?
    6. 1985 wurde von Klafki selbst noch ein sechster Punkt hinzugefügt: „Erweisbarkeit und Überprüfbarkeit“. Schülerleistungskontrollen stellen hier nur eine zu rechtfertigende Form der Überprüfung dar.


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