Stein- und Edelmarder

Stein- und Edelmarder

by Anna Neidhart -
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Stein- und Edelmarder

Steinmarder: (auch Hausmarder) Martes foina

Edelmarder: (auch Baummarder) Martes martes

Lebensweise und biologische Besonderheiten:

Beide sind dämmerungs- und nachtaktiv und verstecken sich tagsüber (Steinmarder: auf Dachböden, in Ställen, etc., Baummarder: in verlassenen Eichhörnchenkobeln, Erd- oder Baumhöhlen).

Außerhalb der Paarungszeit im Frühsommer sind sie Einzelgänger. Die Fähen (Weibchen) bringen ohne die Rüden (Männchen) nach ca. 9 Monaten Tragezeit 3-6 Junge zur Welt.

Beide sind sehr gute Kletterer und können bis zu 4 Meter weit springen. 

Verbreitung und Schutzstatus:

Der Steinmarder ist im Siedlungsgebiet häufiger anzutreffen, er hat seine Scheu vorm Menschen fast vollständig verloren. Er lebt vor allem in Mitteleuropa. Der Baummarder bevorzugt Wälder und Gebirge und ist in ganz Europa bis Westasien anzutreffen.

Beide wurden wegen ihres Fells stark bejagt, die Population hat sich aber mittlerweile erholt. 

Ernährung: 

Beide ernähren sich omnivor. Von Insekten über Frösche, kleine Säugetiere, Vögel und Gelege bis hin zu Beeren, Obst und Speiseabfällen.

Bestimmungsmerkmal:

Unterschiede: Kopfform, behaarte bzw. unbehaarte Pfoten (sichtbar in Schneespuren), Farbe der Nase, Form und Farbe des Kehlfleckes, Fellfarbe, Größe

Steinmarder:

  • graubraunes Fell, Kehlfleck weiß und nach unten hin tief gegabelt, Nase fleischfarben, abgerundeter Kopf
  • Pfoten wenig behaart
  • Körperlänge: 37-52 cm, Gewicht: 700-2000 g

Edelmarder: 

  • kastanienbraunes Fell, gelber, nach unten abgerundeter Fleck auf der Kehle, braune Nase, dreieckiger Kopf, gelb geränderte Ohren
  • Pfoten behaart 
  • Körperlänge: 40-53 cm, Gewicht: 850-1900 g (größer aber leichter als Steinmarder)

Quellen:

https://auf-jagd.de/steckbrief/baummarder/

https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/tiere_und_pflanzen/steckbrief_baummarder.pdf

https://stadtwildtiere.at/tiere/baummarder

https://stadtwildtiere.at/tiere/steinmarder

https://auf-jagd.de/steckbrief/steinmarder/

https://youtu.be/owcjG65Wppw

Bilder:

Steinmarder: https://feeds.croatia.hr/de/der-ort-wo-das-geld-nach-tieren-und-baeumen-benannt-ist/

Edelmarder: https://pixabay.com/de/photos/marder-baummarder-raubtier-wald-2484850/ 

In reply to Anna Neidhart

Re: Stein- und Edelmarder

by Sarah Rebekka Sous -

Liebe Anna,

erstmal vielen Dank für deinen sehr interessanten Lexikoneintrag!

Genau wie der Stein- und Edelmarder gehört auch der Iltis, den ich in meinem Beitrag vorstellen durfte ( https://studium.haup-lp.at/mod/forum/discuss.php?d=34887 ), zur Familie der Marder. Deshalb haben sie auch viele Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel, dass sie dämmerungs- und nachtaktiv sind. Auch ihre Ernährungsweise ähnelt sich stark. Sie sind ebenfalls Kulturfolger. Allerdings bevorzugt der Iltis feuchte Habitate und lebt in Bodenhöhlen. Das könnte der Grund dafür sein, warum zu seinem Speiseplan nicht wie beim Stein und Edelmarder Vögel, sonder Fische zählen. Der Baummarder fühlt sich auch in Baumhöhlen wohl ist ein guter Kletterer, da macht es Sinn, dass er sich auch von Gelegen und Vögel ernährt. So hat jeder seine Nische und damit Spezialisierung gefunden und eine Koexistenz ist möglich.

Liebe Grüße

Sarah

In reply to Anna Neidhart

Re: Stein- und Edelmarder

by Minou Anna Milena Hammerbacher -

Liebe Anna, 

Danke für deinen spannenden Beitrag zum Stein- und Edelmarder!

Sehr interessant finde ich, dass es für Edelmarder und Steinmarder jeweils eine sie kennzeichnende Kehlfleck-Musterung gibt. 

Ich habe mich gefragt, was für die jeweilige Form des Flecks auf der Kehle wohl der Grund sein könnte, sofern es da überhaupt einen geben sollte. Bei der Fellfarbe kann ich mir gut vorstellen, dass die grauen Farbpigmente im graubraunen Fell der Steinmarder sie gut in Gegenden mit grauem Untergrund/Färbung, wie es bei Steinen oder auch Straßen der Fall ist. 

Und im Wald ermöglicht das braune Fell dem Baummarder sich gut tarnen zu können. 

Aber ob die jeweilige weiße Musterung an  ihrer Kehle sie ebenfalls in ihrem jeweils bevorzugten Lebensraum besser tarnt, als in dem Lebensraum des anderen oder überhaupt wofür die jeweilige Form ihres Kehlflecks gut ist, konnte ich mir nicht so richtig erklären. (Vielleicht, sollen die nach unten hin tief gegabelten Kehlflecken der Steinmarder unseren Zebrastreifen ähneln, damit wir die Steinmarder in der Nacht nicht entdecken? Womöglich haben die Muster der Flecken auch einfach gar nicht eine Tarnfunktion :)

Schön finde ich, dass ich nun anhand der Schneespuren erkennen kann, ob es sich um einen Baum- oder Steinmarder handelt, vorausgesetzt ich kann ihre Spuren von anderen Tieren unterscheiden :)

Vielen Dank für deinen informativen Beitrag!

Liebe Grüße, 

Minou