MÖWEN (laridae)
Möwen sind robuste Wasservögel mit langen Schwingen und Schwimmfüßen. Sie sind hervorragende und ausdauernde Flieger.
Ihr Schwanz ist gerade abgeschnitten und die Geschlechter sehen optisch fast gleich aus, die Weibchen sind oftmals größer. Das Jugendkleid ist oftmals mit viel Braun im Gefieder. Die Nester dieses Koloniebrüters befinden sich am Boden und es gibt nur eine Brut pro Jahr. Die Vögel verhalten sich gesellig und sind vorwiegend Meeresbewohner.
LACHMÖWE (chroicocephalus ridibundus)
Der lateinische Name „ridibundus“ bedeutet übersetzt „lachend“. Ob der Name auf den Ruf, der wie ein Lachen klingt, zurückzuführen ist, oder auf die „Lachen“ (flache Binnengewässer, an denen die Lachmöwen gerne Nahrung suchen) ist nicht sicher überliefert.
Bestimmungsmerkmale:
dunkelroter Schnabel mit schwarzer Spitze, rote Beine, Körperlänge: 35-38cm
Prachtkleid: Kopf ist dunkel schwarzbraun gefärbt
Schlichtkleid: nur Augenregion und Ohrbereich haben schwärzliche Färbung
Laute: markant, durchdringendes „kriiärr“ in unterschiedlichsten Variationen
Lebensweise und biologische Besonderheiten:
Bei der Nahrungsaufnahme kann es neben einem Suchflug über dem Wasser zu einem Rüttel- oder Sturzflug kommen. Auch eine gehende Nahrungsbeschaffung kann vorkommen. Sie sind sehr anpassungsfähig (die beste Nahrung ist die, die verfügbar ist) und finden ihre Nahrung neben Gewässern auf Müllhalden, Kläranlagen und frisch gepflügten Felden; die Nahrung reicht von tierischer Kost (Regenwürmer, Krebstieren und kleine Fische) bis hin zu Getreidekörnern oder anderen Samen.
Die Lachmöwe brütet nahe an Gewässern in Brutkolonien (bis zu 1000 Brutpaare möglich) und die Nester bestehen aus Pflanzenmaterial. Die meist 3 Eier (in der Färbung sehr variabel) werden von beiden Partnern bebrütet und die wachsamen Vögel verjagen Nestfeinde mit lautem Gekreische.
Verbreitung:
große Teile der nördlichen Regionen Europas, Erweiterung des Verbreitungsgebietes durch Anpassung an vorhandenes Nahrungsangebot
Hier der Ruf und die wichtigsten Merkmale:
SEESCHWALBEN (sternidae)
Seeschwalben sind schlanker als Möwen und haben einen spitzen Schnabel. Ihre Flügel sind lang und schmal und ihr Schwanz ist gegabelt. Ihr Flugverhalten wirkt anmutig, um stoßtauchend einen Fisch oder ein Insekt im Wasser bzw. an der Wasseroberfläche zu erhaschen, kommen sie gegebenenfalls in den Rüttelflug.
Die Vögel verhalten sich gesellig und sind Koloniebrüter. Die Nestmulden sind oft nur eine Schnabelreichweite voneinander entfernt und sie legen 2-3 stark dunkelbraun gefleckte Eier. Die Jungen verlassen nach wenigen Tagen das Nest und werden dann noch lange von den Eltern betreut. Es gibt eine (selten zwei) Jahresbruten.
FLUSSSEESCHWALBE (sterna hirundo)
Flussseeschwalben fliegen elegant und schwerelos wirkend und gleichzeitig kraftvoll. Ihre zuvor erspähte Beute erhaschen sie als Stoßtaucher durch atemberaubende Sturzflüge ins Wasser.
Bestimmungsmerkmale:
Schnabel orange-rot mit schwarzer Spitze, Beine rot, Körperlänge ca. 35cm
Tief gegabelter, weißer Schwanz; Rückengefieder hellgrau, Unterseite weiß mit schwarzen Flügelspitzen; schwarzer Oberkopf
Laute: durchdringendes und weit hörbares „kiärr“.
Lebensweise und biologische Besonderheiten:
Flussseeschwalben sind gesellig und oft mit Lachmöwen „vergesellschaftet“. Bei der Jagd tauchen sie, ihr Schnabel ähnlich einer Pinzette, ins Wasser und ergreifen ihre Beute. Sie jagen anderen Arten ihre Beute ab und trübes Wasser verringert ihren Jagderfolg. Sie überwintern im südlichen Afrika, wofür sie bei ihrer Reise dorthin bis zu 40.000 km zurücklegen.
Die Flussseeschwalbe lebt an der Küste und im Binnenland. Sie nisten kolonieweise („Nest“-Abstand kann weniger als 1m betragen),oft auch mit Lachmöwen zusammen, und als „Nester“ mit guter Rundumsicht dienen entweder flache Mulden in Kies oder Sand, oder Wasserpflanzen auf feuchtem Untergrund. Künstliche Nistplätze in Form von Schwimmflößen werden auch angenommen. Es gibt nur eine Jahresbrut mit meistens 3 Eiern. Die Jungvögel sind zwar mit 3 Wochen schon flugfähig, werden jedoch von den Altvögeln bis zum Fortzug gefüttert. (Nest-) Feinde attackiert sie aggressiv und wild schreiend mit dem Schnabel in kleinen Sturzflügen, dabei kann es zu groben Schnabelstichen und zu verspritzen von Kot kommen. Der Bruterfolg ist von der Senkung des Grundwassers( leichtere Beute für Bodenfeinde) aber auch durch starke Sommerhochwässer (Zerstörung/Flutung der Nester) gefährdet.
Verbreitung:
in Küstenregionen Europas; im Binnenland aufgrund fehlender Schotterinseln selten anzufinden; in Österreich sehr lokale Vorkommen, wie zum Beispiel im Neusiedlersee-Gebiet und im Rhein-Delta
Hier der Ruf und die wichtigsten Merkmale:
QUELLEN:
1)Höpflinger, Schliefsteiner: Donauland Naturführer Österreich(1981)
2) Leander Khil: Vögel Österreichs(2018)
3) https://www.donauauen.at/nature/fauna/birds/moewen-lachmoewe/15940
4) https://www.donauauen.at/nature/fauna/birds/fluss-seeschwalbe/1386
5) Der Kosmos Tierführer (2020)